Die Naturschutzverbände beklagen, dass es in den deutschen Gärten still geworden ist. Es fehlt das Summen der Bienen und Wespen, das Brummen der Hummeln, das Zirpen der Grillen und auch Schmetterlinge finden immer seltener den Weg in den heimischen Garten. Um das bunte Treiben wieder etwas anzukurbeln, ist Lavendel eine gute Idee, denn Lavendel und Insekten passen wunderbar zusammen. Bienen und Hummeln, Schmetterlinge und auch Wespen fühlen sich vom charakteristischen Duft des Lavendels magisch angezogen.
Eine gute Nahrungsquelle
Lavendel und Insekten passen außerdem so gut zusammen, weil sie voneinander profitieren können. Für zahlreiche Insekten ist der violett blühende Lavendel eine gute Nahrungsquelle. Der Lavendel hält hingegen ungebetene Gäste wie Blattläuse aus dem Garten fern. Der klassische Lavendel gewinnt in den deutschen Gärten immer mehr an Bedeutung. Immer mehr Insekten leiden unter der industriellen Landwirtschaft, unter den immer größer werdenden Monokulturen und vor allen unter Pestiziden. Sie suchen nach einem Ort, der ihnen Nahrung bietet und das sind zunehmend die privaten Gärten. Lavendel steht bei vielen Insekten ganz oben auf der Speisekarte, vor allem die Bienen, die als Feinschmecker unter den Insekten gelten, lieben den Lavendel. Nicht umsonst pflanzen Hobbyimker und professionelle Imker Lavendel für ihre Bienenvölker an.
Lavendel und Insekten – eine produktive Zusammenarbeit
Lavendel ist für Wespen, Bienen, Schmetterlinge und Hummeln unwiderstehlich, andere Insekten mögen den Duft der zarten violetten Blüten aber gar nicht. Mücken beispielsweise finden Lavendel abstoßend. Daher ist Lavendelöl im Sommer auf so mancher Terrasse und in vielen Gärten zu finden. Es reicht schon aus, den Lavendel im Topf auf den Balkon zu stellen, um die Mücken fernzuhalten. Lavendelprodukte wie das stark duftende Öl sollten nach Möglichkeit aber nicht aus dem Supermarkt oder der Drogerie kommen. Diese Produkte sind nicht selten stark gestreckt und enthalten synthetische Duftstoffe. Die besten Resultate lassen sich immer noch mit Lavendelpflanzen erzielen.
Lavendelessig selbst herstellen
Wer sein Schlafzimmer mückenfrei halten möchte, kann das mit selbst gemachtem Lavendelessig. Dazu einfach zwei Hände voll getrocknete Lavendelblüten in eine saubere Glasflasche geben, eine Flasche Weißweinessig darüber gießen und das Ganze für die Dauer von zwei Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Wichtig ist es, die Flasche einmal am Tag kräftig zu schütteln. Nach den zwei Wochen den Lavendelessig durch ein feines Sieb oder ein Tuch gießen und den Essig in eine Sprühflasche umfüllen. Mit diesem nach Lavendel duftenden Essig können alle Räume besprüht werden und die Mücken werden sich in Zukunft garantiert fernhalten. Alle, die sehr unter den kleinen Blutsaugern leiden, können den selbst gemachten Essig aus Lavendel auch direkt auf die Haut sprühen, um sich in der Nacht vor den Stichen zu schützen.
Fazit zu Lavendel und Insekten
Damit Lavendel und Insekten ein Zuhause im Garten finden können, kommt es in jedem Fall auf die richtige Sorte Lavendel an. Der echte Lavendel aus kontrolliertem Bioanbau ist die beste Wahl, um nützliche Insekten wie Bienen, Wespen, Hummeln und Schmetterlinge anzulocken. Wer aus dem Lavendel Essig machen möchte, um die lästigen Mücken zu vertreiben, sollte entweder Schopf- oder Speiklavendel verwenden. Diese beiden Sorten haben einen besonders hohen Anteil an ätherischen Ölen, die Mücken einfach nicht leiden können.
Lavendel richtig schneiden – so klappt es ohne Probleme
Viele Menschen haben Lavendel in ihrem Garten. Die einen schätzen einfach das schöne Aussehen, die anderen mögen ganz besonders den Duft. Wieder andere sehen im Lavendel ein bekanntes und wirksames Heilkraut. Wer Rosen im Garten hat, die vor Schädlingen wie Blattläusen geschützt werden müssen, findet im Lavendel einen natürlichen Schutz. Aber ganz gleich, aus welchen Gründen der Lavendel im heimischen Garten eine Heimat gefunden hat, die Pflanze braucht in regelmäßigen Abständen einen Schnitt. Lavendel richtig schneiden ist jedoch nur halb so schlimm, wie viele vielleicht meinen.
Warum ist es wichtig, Lavendel zu schneiden?
Lavendel ist ein sogenannter Halbstrauch und das bedeutet, seine noch jungen Triebe haben eine eher krautige Konsistenz. Die älteren Triebe hingegen verholzen ziemlich schnell. Alle Stiele, die am Strauch verholzen, haben weder Blätter noch Blüten. Das hat zur Folge, dass es im Inneren der Büsche zu großen, kahlen und verholzten Stellen kommt. Um das zu vermeiden, sollten Gartenbesitzer ihren Lavendel richtig schneiden. Ein weiteres Argument dafür, dass man den Lavendel richtig schneiden muss, ist: Der Strauch nimmt im Garten immer mehr Platz ein und macht letztendlich einen verwilderten und ungepflegten Eindruck. Lavendel richtig schneiden ist eine wichtige Arbeit, die kein Hobbygärtner vernachlässigen sollte.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Lavendel zu schneiden?
Jeder Lavendel im Garten braucht von Zeit zu Zeit einen verjüngenden Schnitt, damit er seine ursprünglich schöne Form behalten kann. Erfahrene Gärtner raten dazu, mindestens einen kräftigen Rückschnitt zu machen, und zwar am besten im Spätsommer, wenn der Lavendel verblüht ist. Was müssen Hobbygärtner beachten, wenn sie ihren Lavendel schneiden wollen? Ungefähr zwei Drittel der Stiele sollten vom bereits verblühten Lavendel abgeschnitten werden. Der jährliche Rückschnitt sollte nicht später als Anfang August erfolgen. Sonst besteht die Möglichkeit, dass die neuen Triebe der Pflanze nicht genug Schutz bei tiefen Temperaturen im Winter haben. Den Lavendel richtig schneiden ist auch zweimal im Jahr möglich. Der erste Rückschnitt erfolgt schon im Frühling, noch bevor die Pflanze austreibt. Allerdings sollte der Hobbygärtner den Lavendel erst schneiden, wenn kein Frost mehr droht.
Großzügig sein
Beim Rückschnitt des Lavendels darf es ruhig ein wenig mehr sein. Es schadet der Pflanze nicht, wenn der Gärtner ein bis sogar zwei Drittel zurückschneidet. Verschneiden sollte er die Pflanze jedoch nicht, denn ist der Schnitt allzu großzügig, schadet das auf Dauer dem Lavendel. Am besten immer nah an den alten Holzteilen schneiden und die jungen Triebe dabei verschonen. Das Gleiche gilt für den Rückschnitt im Sommer, auch dieser Schnitt darf nicht zu kurz ausfallen. Es reicht aus, nur die verblühten Stängel zu entfernen, damit die Pflanze ihre Kraft in neue Triebe stecken kann.
Fazit
Ob passionierte Hobbygärtner ihren Lavendel richtig schneiden, hängt außerdem vom Alter und vom allgemeinen Zustand der Pflanze ab. Ist es ein noch junger Lavendelstrauch, dann sollte der Rückschnitt im Frühling immer zwei Drittel betreffen. Damit behält der Strauch seine Form und einer möglichen Verholzung wird effektiv vorgebeugt. Zurückhaltend sollte der Schnitt sein, wenn es sich um einen Lavendel im mittleren Alter handelt. Hier ist es erlaubt, die Zweige um zehn Zentimeter zu kürzen.
Woran lässt sich echter Lavendel erkennen?
Wenn es um eine Duft- und Heilpflanze geht, die jeder kennt und fast jeder mag, dann ist meist echter Lavendel gemeint. Die violetten Blüten bestimmen in den Sommermonaten die Bilder aus dem Süden Frankreichs, wo echter Lavendel zu Hause ist. Viele nutzen den betörenden Duft und baden in einem Badezusatz mit Lavendel, andere füllen die kleinen Blüten in ein Leinensäckchen und hängen es in den Kleiderschrank. Der Lavendel verströmt auch dort seinen Geruch. Aber wie lässt sich echter Lavendel erkennen und was macht ihn so außergewöhnlich?
So viele Lavendelarten
In der Natur gibt es verschiedene Arten von Lavendel, echter Lavendel ist aber die bekannteste Sorte. Mit botanischem Namen heißt echter Lavendel „Lavandula angustifolia“. Der echte Lavendel ist eine winterharte Pflanze, was sie für den Garten sehr interessant macht. Ein Merkmal des echten Lavendels ist auch das einzigartige Aroma. Aus diesem Grund wird er besonders häufig in der Kosmetikindustrie verwendet. Sein starker Duft ist zudem ein bewährtes Mittel, um lästige Insekten wie beispielsweise Kleidermotten zu vertreiben. Echter Lavendel kommt außerdem in der Küche als ein aromatisches Gewürz zum Einsatz und das ätherische Öl wird ebenfalls aus dem echten Lavendel gewonnen.
Woran lässt sich echter Lavendel erkennen?
Wer echten Lavendel kaufen möchte, hat die Wahl zwischen einer Pflanze und den Samen, um den Lavendel selber zu ziehen. Handelt es sich um einen bereits etwas älteren Halbstrauch, dann lässt sich der echte Lavendel leicht an den verzweigten Stängeln erkennen, die die Form einer Rute haben. Echter Lavendel hat hellgrüne bis gräulich-grünen Blätter mit einem weißen Belag, der in seiner Konsistenz an Filz erinnert. Lavendel gehört zur großen Familie der Lippenblütler und seine kleinen hellblauen bis dunkelvioletten Blüten zeigen sich jedes Jahr zwischen Mai und September. Der echte Lavendel ist mit Abstand die beliebteste Sorte und in jedem Gartenmarkt zu finden, ebenso wie in Blumengeschäften und Gärtnereien.
Vorsicht vor Hybridpflanzen
Das gesunde ätherische Öl des Lavendels sollte nach Möglichkeit auch vom echten Lavendel stammen. Leider enthalten die Blüten des echten Lavendels nicht so viel des kostbaren Öls. Die Parfüm- und Kosmetikindustrie setzt deshalb vermehrt auf Lavandin, eine sogenannte Hybridpflanze des Lavendels. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung aus dem echten Lavendel und der Sorte Speiklavendel. Diese Pflanzen zeichnen sich vor allem durch ihre großen Blätter sowie durch eine sehr hohe Konzentration von Kampfer aus. Dieser Pflanzenstoff ist, in höheren Dosen genossen, giftig bis tödlich. Er darf daher nur äußerlich zur Anwendung kommen, beispielsweise in Duftlampen oder in Cremes. Als Würze für die Küche ist diese Hybridpflanze auf keinen Fall geeignet. Beim ätherischen Öl sollte immer darauf geachtet werden, dass „fein“ oder „extra“ auf den Fläschchen steht. Nur in diesem Fall handelt es sich um echten Lavendel.
Fazit
Der echte Lavendel wächst nur in der freien Natur in den Regionen rund ums Mittelmeer. In der südfranzösischen Provence ist er zu finden, ebenso wie in Griechenland oder in den Ländern auf dem Balkan. Der echte Lavendel hat kleine Blüten und ist auch vom Wuchs her nicht so groß wie der Lavandin.