Chronische Erschöpfungszustände und Burn Out-Zahlen steigen kontinuierlich an. Das erfolgt unabhängig von Alter, Beruf oder sozialer Schicht und macht natürlich auch vor Yoga Lehrern nicht Halt.
Trotz täglicher Auseinandersetzung mit Achtsamkeit, Meditation und Entspannung ist auch der Beruf des Yoga Lehrers im Kern erst einmal das: Arbeit. Ein Job, der idealerweise Spaß macht, Erfüllung und das nötige Geld zum Leben einbringt.Selbstverständlich können auch hier die üblichen Sorgen, Konkurrenzdruck und Rückschläge auftreten.
Man interagiert eng mit Menschen, muss offen und präsent sein. Umso schwerer wenn die Lebensenergie gerade nicht gut fließt. In der entspannten und heilen Yoga Welt spricht man ungern über die eigene Erschöpfung, fühlt es sich doch wie Versagen an. Man müsste es doch besser wissen! Doch wie in jedem anderen Metier ist es wichtig Frühzeichen zu erkennen und gegenzusteuern um langfristig mit Freude und Hingabe Yoga Unterrichten zu können:
7 Warnzeichen
- Die eigene Yoga Praxis wird vernachlässigt
- Schon allein der Gedanke an Yogaschüler und eine Klasse raubt Energie
- Es muss unterrichtet werden da es sonst finanziell eng ist
- Unaufmerksamkeit, Unsicherheit und Zweifel gegenüber sich Selbst und der eigenen Arbeit schleichen sich ein
- Es werden zu viele Yoga Stunden unterrichtet
- Keine Inspiration, es wird häufig dieselbe Sequenz abgespult
- Man fühlt sich müde, gereizt und erschöpft
5 Tipps um Burn-Out vorzubeugen
Warum hast du mit Yoga überhaupt angefangen? Weil es deinem Körper so gut tut und Meditation wunderbar den Kopf klärt? Werde dir deiner persönliche Grundmotivation wieder bewusst. Schaffe absolute Priorität für deine eigene spirituelle Praxis. Zur Not auch mit festen Terminen, die dick im Kalender angestrichen sind. Sei selbst wieder mehr Schüler, besuche Stunden bei anderen Yogalehrern. Suche dir einen Mentor bei dem du regelmäßig praktizieren, dich austauschen kannst und deine eigene Weiterentwicklung gefördert wird!
Finanziell ein zweites Standbein schaffen
Unterrichtest du so viel weil es dir Spaß macht oder die Rechnungen sonst nicht bezahlt werden können? Es ist natürlich absolut nichts Verwerfliches mit Yoga Geld zu verdienen. Heikel wird es nur wenn man durch finanziellen Druck gezwungen wird etwas zu leisten was sich nicht gut anfühlt und Energie raubt. Überlege dir in so einer Situation ob du dir nicht ein zweites finanzielles Standbein schaffen möchtest umso in etwas reduzierter Form aber sorgenfrei Yoga unterrichten zu können.
Wöchentliche Reflektion der energetischen Ressourcen
Dieser Grundsatz gilt eigentlich nicht nur fürs Yoga sondern allgemein fürs (soziale) Leben. Was kann ich überhaupt energetisch bewerkstelligen an all den Terminen, die sich in meinen Kalender quetschen? Auf was habe ich wirklich Lust, für was Zeit und Energie? Was hat Priorität? Rigoroses Aussortieren hilft, schafft Platz zum Durchatmen und Energie auftanken.
Grenzen setzen
Das fällt vielen von uns leider nicht immer leicht. Ein nett formuliertes, aber klares Nein ist oft ein wichtiger Selbstschutz. Man muss einfach nicht jede Yoga-Stunde übernehmen, die einem noch zusätzlich angeboten wird. Man muss auch nicht ständig für Yoga Schüler, Mitarbeiter Kollegen verfügbar sein! Sich selbst Auszeiten gönnen, klare Arbeitszeiten definieren (gerade wenn man selbstständig arbeitet!) und eine gesunde Abgrenzung sind gerade im Yoga Beruf sehr wichtig!
No need to be perfect!
Nein, nicht alle Yoga Lehrer sind dauerentspannte Wesen, die glücklich durch die Welt schweben, sich nur raw-vegan ernähren und nie Sorgen oder Ängste haben! Häufig wird Yoga leider damit assoziiert und durch Werbekampagnen dieses Klischee gut gefüttert. Yogis sind ganz normale Menschen mit Ecken und Kanten. Herrlic unperfekt, ganz verschieden und wunderbar menschlich! Das sollte man sich als Yoga Lehrer immer wieder klarmachen, den ganzen Hype gelassen sehen. Denn häufig sind das unrealistische Erwartungen, die von der Außenwelt gestellt werden. Relevanz haben nur deine innere Einstellung und Lebensansichten. It is still just Yoga, baby!
Dass es auch anders geht, man immer wieder neue Wege gehen kann und sich neue Optionen und Leidenschaften entwickeln erzählt Madhavi von Kaerlighed wunderbar in folgendem Film, gedreht von Laura Hirch im Rahmen ihres Shantiphant Projekts.